Energieleistung wird mit drei Punkten belohnt

Zum dritten Mal in Folge erwarteten die Frauen aus Mitteldorf eine schwere Aufgabe. Um am Gastgeber in der Tabelle vorläufig vorbei ziehen zu können musste ein Sieg her. Die Mitteldorferinnen zeigten sofort mit dem Anpfiff, daß sie die in der Kabine besprochenen Vorgaben umsetzen wollten. In der Abwehr standen die Gäste defensiv und das Mittelfeld sollte mit wenigen Ballkontakten überbrückt werden, um im Angriff die schnelle Kristin Hertel in Szene zu setzen.

Somit ergaben sich innerhalb weniger Minuten bereits zwei Großchancen, welche die gute Keeperin der Gastgeber allerdings knapp entschärfen konnte. Da aller guten Dinge aber drei sind, nutzte Kristin Hertel ihre dritte Möglichkeit zur 0:1 Führung (5. Min.). Vorausgegangen war ein genialer Pass von Kristin Wolke, die ihrer Mitspielerin maßgeschneidert auflegte. Die Ballmitnahme über 25 Meter im Sprint am Gegner vorbei und der flache Abschluss in die Ecke waren dann eine gelungene Abrundung eines sehenswert gespielten Angriffs. Kurze Zeit später hätten die Gäste durch weitere Gelegenheiten von Kristin Hertel den Vorsprung ausbauen können. Aber wiederholt reagierte die Torhüterin gut und hinzu kam ein zu eigensinniger Abschluss.

Im weiteren Spielverlauf wurden auch die Gastgeberinnen immer gefährlicher und drängten nun auf den Ausgleich. Allerdings entstanden einige Situationen aus eigenen Fehlern heraus. Gleich dreimal spielte Doreen Streibelt in der eigenen Hälfte riskante Pässe ins Zentrum, welche nur mit Glück nicht zu Gegentreffern führten, da wieder einmal eine gut ausgelegte Diana Berisha alles abwehrte, was in der ersten Halbzeit auf ihren Kasten kam. Aufgrund des größer werdenden Drucks konzentrierten sich die Gäste nun hauptsächlich auf die Verteidigung in der eigenen Hälfte. Zum richtigen Zeitpunkt gelang die Ergebniserhöhung auf 0:2 (31. Min.). Einen Abstoß von Diana Berisha kontrollierte Kristin Wolke kurz im Halbfeld und flankte das Leder im Anschluss perfekt auf die frei gelaufene Kristin Hertel, die mit einem Lupfer über die heraus gelaufene Torhüterin in die Maschen für Jubel bei ihrem Team sorgte. In der verbleibenden Zeit bis zum Pausenpfiff hieß es dann wieder den Fokus auf die Verhinderung eines Gegentreffers zu legen. Nachdem Sandra Schult vor dem Strafraum ausrutschte und den Ball an Kerstin Püschmann verlor, hielten bereits alle rot-weißen den Atem an, aber zum Glück versagten der Kapitänin die Nerven und sie schob das Runde am Tor vorbei.

Nach dem Seitenwechsel nahm Rußdorf den Schwung vom Ende der ersten Hälfte mit und markierte mit einem Weitschuss in der 48. Min. das 1:2. Den Gästen merkte man nun deutlich die kräfteraubende erste Halbzeit an, in welcher sie permanent bergauf rennen mussten, da der Platz rein optisch erkennbar ein großes Gefälle hat. Rußdorf erhöhte den Druck und die rot-weißen konnten kaum noch für Entlastung sorgen, fast alle Pässe nach vorn kamen wie ein Boomerang zurück. Hinzu kamen nun kleine Nickligkeiten. Vor allem die Gastgeber traten immer wieder unschön von Hinten in die Knöchel oder hielten fest. Somit heizte sich die Stimmung auf beiden Seiten auf.

Der Schiedrichterin, welche selber für den TuS Falke Rußdorf spielt, entglitt die Partie mit anhaltender Dauer immer weiter. Zum Glück behielten in dieser Phase die Spielerinnen auf dem Feld weitestgehend die Nerven. Mit viel Kampf, Energie und Willen wollte man diese Partie mit einem Sieg zu Ende bringen. Die Führenden gaben ihr Bestes und konnten sich durch die Einwechslungen von Jennifer Landmann und Jeannette Otto nun auch wieder häufiger aus den Druckphasen befreien. Besonders unglücklich war der Pfostenschuss von Kristin Wolke. Das Tempo war weiterhin hoch und allen Beteiligten wurde konditionell einiges abverlangt. Als die Gastgeber einen Handneunmeter forderten, kochte die Stimmung nochmals hoch. Bemerkenswert war allerdings, daß nur die Wechselspieler inklusive Trainer protestierten. Um ihrer Mannschaft doch noch die Gelegenheit zum Ausgleich zu geben, ließ die Schiedsrichterin dann völlig unbegründet vier Minuten nachspielen. Doch auch diese letzte Druckphase überstanden wir unbeschadet und konnten die Heimreise mit drei Punkten im Gepäck antreten. „Es war wiederholt ein dreckiger Arbeitssieg, den man sich mit viel Disziplin, Kampf und läuferischem Aufwand sicherte. Auf diese Entwicklung der Mannschaft, die taktischen Anweisungen umzusetzen und zu erkennen, dass man nur mit Kampf und Leidenschaft zum Erfolg kommen kann, macht mich als Trainerin sehr stolz.“ resümierte Trainerin Christin Schilling.

Quelle: FSV 1990 Mitteldorf

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