SV Lauterbach vs. FSV 1990 Mitteldorf
FSV festigt Tabellenführung
Am Samstag fand das Nachholespiel beim SV Lauterbach statt. Bereits 10.30 Uhr ertönte der Anpfiff, was für die Gäste frühes Aufstehen bedeutete. Einige Spielerinnen machten zu Beginn der Partie auch den Eindruck, als hätten sie noch die Augen zu und ein Kissen im Gesicht. Viele Fehlpässe, statische Bewegung, keinerlei Rotation im Angriffsspiel, auch die taktischen Anweisungen wurden komplett ignoriert.
Man kann in den ersten 15 Minuten nur von Glück sprechen, dass der Respekt der Gastgeberinnen so groß war, dass sie sich kaum in die Hälfte der Rot-Weisen trauten. Symbolisch für das Geschehen auf dem Rasen war dann die 0:1 Führung in der 20. Minute. Ein sehr gut gespielter Pass von Sandra Ulbricht in die Spitze konnte Caroline Schäfer nicht kontrollieren, was die Abwehr und Keeperin so irritierte, dass der Ball an Freund und Feind vorbei rollte und den Weg sehr glücklich über die Torlinie fand. Nur fünf Minuten später folgte bereits der zweite und letzte Höhepunkt der ersten Halbzeit. Einen direkten Freistoß von der Mittellinie jagte Sandra Schult zum 0:2 in die Maschen.
Die Mitteldorferinnen luden die Lauterbacherinnen durch riskante Pässe in der eigenen Hälfte immer wieder ein, um den Anschluss zu erzielen, aber das schlechte Umschalten und die Abschlussschwäche der in rosa spielenden Gastgeberinnen verhinderten eine tatsächliche Gefahr. Mit der Leistung konnte die Trainerin, trotz Führung, nicht zufrieden sein und rüttelte ihre Mannschaft zum Pausentee wach.
Nun schienen die Akteurinnen tatsächlich ausgeschlafen zu sein und zeigten ihr spielerisches Potential. In der 54. Minute setzte sich Caroline Schäfer auf der linken Außenbahn stark durch und passte in den Rückraum auf Sandra Schult, die problemlos ihren zweiten Treffer markieren konnte, 0:3. Nur wenige Aktionen später bot sich ein ähnliches Bild. Es setzte sich Caroline auf rechts durch und fand beim Rückpass Nadine Sonntag, die auf 0:4 erhöhte (56. Min.). Die schönste Kombination des Tages sollte in der 60. Minute das 0:5 bescheren. Nadine Sonntag wurde auf rechts freigespielt, wechselte mit einer Flanke den Flügel auf Sandra Ulbricht und diese ließ perfekt auf Caroline Schäfer abtropfen, die per Direktschuss verwandelte.
Ballkontakte des Gegners wurden nun kaum noch zugelassen und mit jedem Tor schwanden die Kräfte der Gastgeberinnen ein wenig mehr. Caroline Schäfer hatte nun ihre beste Phase und legte den nächsten Treffer auf, dieses mal durch Nadja Drechsel erzielt, 0:6 (70. Min.). Die Ergebniserhöhung auf 0:8 (80. Min.) und 0:9 (82. Min.) erledigte Caroline dann wieder selbst. Somit war sie an den ersten sieben Treffern nach dem Seitenwechsel direkt beteiligt und durfte ihren „Arbeitstag“ nun verdient etwas eher beenden!
Den Schlusspunkt setzte Nadja Drechsel, die sich mit vollem Körpereinsatz und ihrer enormen Schnelligkeit gegen ihre Kontrahentin durchsetzte und das Leder kaltschnäuzig zum 0:10 (85. Min.) im Gehäuse versenkte. Neben dem klaren Ergebnis und einer spielerisch sehr guten zweiten Halbzeit gab es noch eine weitere erfreuliche Nachricht. Die erst fünfzehn jährige Vivien Arnold bestritt in den letzten zehn Minuten ihr Debüt bei den Frauen, was sie sichtlich mit Stolz erfüllte bei dieser eingeschworenen Truppe mitspielen zu dürfen.
FSV: D. Berisha, S. Schult, L. Ulbricht, M. Schmieder, N. Sonntag, C. Schäfer, S. Ulbricht, N. Drechsel, J. Otto, K. Kirsten, V. Arnold