SV Affalter vs. FSV 1990 Mitteldorf

Grandioser Derbysieg!

Mit einer besonders großen Portion Ehrgeiz traten die Frauen vom FSV beim Tabellennachbarn, dem SV Affalter an. Denn die bisher einzige Saisonniederlage kassierte man gegen den Zweitplatzierten.

Mit neuer Taktik und hochmotiviert starteten die rotweissen in die Partie auf holprigem Kunstrasen. Und bereits in der ersten Minute hätte Nadine Fröhlich fast die Führung erzielt. Doch Christina Thiele, die ehemalige Keeperin der Mitteldorferinnen, lenkte den Ball in höchster Not mit den Fingerspitzen an den Pfosten. Das Duell wurde auf Augenhöhe geführt und es ergaben sich auf beiden Seiten immer wieder Chancen. Für die Gäste aus Kontern und für die Gastgeberinnen mit Schüssen aus der zweiten Reihe, wo der FSV in der ersten Halbzeit immer wieder Probleme hatte die Löcher im Rückraum schnell genug zuzulaufen. Somit standen besonders die Frauen zwischen den Pfosten im Fokus und zeigten, warum sie jeweils so ein wichtiger Rückhalt sind.

Dabei  hatte der SVA zwei, drei klarere Möglichkeiten, um vor dem Seitenwechsel in Führung zu gehen. Auch nicht zuletzt, weil die eingewechselte Michelle Schmieder (25´ Min.), die für die verletzte Katrin Kirsten (mind. 6 Wochen Pause) ins Spiel kam, zu Beginn große Orientierungsprobleme hatte und immer einen Schritt zu spät war. Dies änderte sich allerdings im zweiten Durchgang, in welchem Michelle nun auf dem gleichen Niveau kickte, wie ihre Kolleginnen. Somit wurde die Abwehrleistung noch besser und der Grundstein für den letztendlichen Erfolg gelegt.

Und wieder setzten die Mitteldorferinnen das erste Achtungszeichen! Kurz nach Wiederanpfiff marschierte Caroline Schäfer alleine auf´s Gehäuse zu, schob das Leder allerdings knapp am Tor vorbei. In der 51. Minute machte sie es dann besser. Sie nutzte eine Vorlage von Nadine Fröhlich und erzielte im Nachschuss das erlösende 0:1, nachdem Christina Thiele den ersten Ball noch abwehren konnte. Das 0:2 in der 62. Minute gelang Sandra Schult nach einem direkten Freistoß von der Mittelinie ins Dreiangel. Die Jubelschreie der Gäste erschütterten nun fast das komplette Dorf. Nun waren die blau-schwarzen in Zugzwang und mussten ihre ohnehin sehr offensive Spielweise noch mehr intensivieren. Aber aufgrund einer starken Leistung von Nadine Sonntag, welche die Spielmacherin und Kapitänin vom SVA regelrecht zur Verwzeiflung trieb, war ein großer Schritt getan, um Gegentore zu vermeiden.

Die routinierte Nadine Fröhlich kreuzte im Strafraum geschickt den Weg ihrer Gegnerin, wodurch sie nur noch durch einen Tritt in die Füße am Torschuss zu hindern war. Somit hatte der Schiedsrichter keine andere Wahl, als Strafstoß zu geben, auch wenn er sich für diese völlig korrekte Entscheidung viele Kommentare unterhalb der Gürtellinie vom Heimpublikum anhören musste, woran man leider erkennt, dass Alkohol das Niveau rapide senkt und jegliche Art sportlicher Objektivität vermissen lässt. Aber Caroline Schäfer gab die passende Antwort und krachte den Neunmeter flach und scharf in die linke Ecke, 0:3 (74´ Min.). Auch Keeperin Diana Berisha wurde in peinlicher Art und Weise von den Zuschauern beleidigt. Aber anstatt schwächer, wurde sie dadurch nur noch mehr angetrieben und entschärfte eine gute Torgelegenheit nach der anderen. Und das Glück half nun ebenfalls noch einwenig mit, als ein Schuss nur den Pfosten traf und Sandra Schult´s Querschläger von Innenpfosten zu Innenpfosten sprang und wieder aus dem Tor raus. Die kuriosen zehn Minuten überstanden die rot-weissen mit kampfbetontem Spiel und hatten nun wieder genug Kraft gesammelt, um den Gegner nun sportlich komplett zu demontieren.

Ein schneller Konter über Nadine Fröhlich und Caroline Schäfer brachte nun die Entscheidung. Caroline Schäfer scheiterte gleich zweimal an der Torfrau und Nadine Fröhlich spitzelte den Ball im dritten Anlauf halb liegend über die Torlinie, 0:4 (84. Min.). In der 87. Minute erzielte Katharina Hilbig den Anschluss zum 1:4. Aus der Ruhe brachte das bei den Gästen aber keinen mehr. Und aus dieser Gelassenheit und vor allem Entschlossenheit heraus noch eins drauf zu setzen folgte direkt nach dem Wiederanstoß das 1:5 durch Caroline Schäfer mit der Höchsstrafe für Torhüter – dem Tunnel (88´ Min.).

Der darauf folgende Hand-9-Meter für Affalter war symbolisch. Mit großer Wut im Bauch fand auch dieser Schuss nur den Weg an die Latte und nicht zuletzt, weil Nadine Sonntag ihre Gegenspielerin bereits 89´ Min. zur Verzweiflung gebracht hatte. Der schönste Glücksmoment folgte sozusagen mit dem Abpfiff, als Jeannette Otto, nach schöner Vorlage durch Jennifer Landmann, allein auf das gegnerische Gehäuse zu lief und das Runde ganz überlegt an der Torhüterin vorbei schob 1:6 (90´ Min.). Dies war ihr erstes Pflichtspieltor für den FSV, was diesem großartigen Spiel die Krone aufsetzte und nun alle Emotionen zum Überschäumen brachte.

Die Trainerin Christin Schilling resümierte die Leistung ihrer Mannschaft so: „Die Anweisungen wurden heute auf den Punkt umgesetzt und jede Spielerin hatte einen entscheidenden Anteil an diesem Derbysieg. Die taktische Disziplin und das Zusammenwirken als Einheit zeigen die Reife und Verschworenheit dieser einmaligen Mannschaft. Der Sieg ist absolut verdient, auch wenn das Ergebnis in dieser Höhe den Spielverlauf nicht widerspiegelt.“

Der FSV verabschiedet sich somit als Herbstmeister in die Winterpause und bereitet sich nun in den kommenden Wochen auf die Hallenkreismeisterschaft Erzgebirge vor.

FSV: D. Berisha, S. Schult, L. Ulbricht, K. Kirsten, N. Sonntag, C. Schäfer, N. Fröhlich, M. Schmieder, J. Otto, J. Landmann

Quelle: FSV 1990 Mitteldorf

zurueck