FSV 1990 Mitteldorf vs. SV Lauterbach

Motto: Sandra & Sandra zwingen Gegner in die Knie

Am gestrigen Samstag bestritt der FSV sein erstes Punktspiel in diesem Kalenderjahr gegen den SV Lauterbach. So klar das Ergebnis auf dem Papier auch scheinen mag, so deutlich sah es auf dem Feld lange Zeit nicht aus.

Die Gastgeber schoben zu Beginn eine ruhige Kugel und tasteten sich bereits in den ersten Minuten immer wieder an den gegnerischen Kasten heran. Wirklich zwingende Chancen standen allerdings nicht zu buche. Erst eine Standardsituation und somit eine individuelle Leistung von Sandra Schult brachte die 1:0 Führung in der 13. Min., nachdem sie den Eckball von Caroline Schäfer per Kopf in den Maschen versenkte. Nur wenige Aktionen später erzielte Nadja Drechsel, nach Balleroberung und Pass von Linda Ulbricht, mit einem Schuss ins Dreiangel das 2:0 (17. Min.).

In der Folgezeit bestimmten aneinander gereihte Fehlpässe, überhastete Torabschlüsse und egoistisches Handeln das Spiel der Mitteldorferinnen. Erst in der 37. Minute gab es die nächste Großchance, um die Führung weiter auszubauen. Nachdem Sandra Ulbricht im Strafraum nur noch durch ein Foul zu stoppen war, zeigte der Schiedsrichter folgerichtig auf den 9-Meter-Punkt. Den Strafstoß vergab Caroline Schäfer mit einem Schuss an den Pfosten.

In der 39. Minute wurde dann eines der unzähligen Fehlabspiele, dieses mal von Linda Ulbricht, bestraft. In der Vorwärtsbewegung wurde dem Gegner der Ball geschenkt, der sofort den Konter einleitete und der Klärungsversuch von Sandra Schult landete unglücklich bei einer Lauterbacherin zentral vorm Tor, die Diana Berisha keine Chance ließ und flach vollstreckte, 2:1.

Achja, was noch zu erwähnen ist an dieser Stelle, die Gäste
spielten die gesamte Partie in Unterzahl, da zwei neue Akteurinnen nicht spielberechtigt waren, da beim Landesverband die Passanträge nicht rechtzeitig bearbeitet werden konnten. Diese Tatsache sah man allerdings nur auf dem Papier, bzw. beim Zählen, aber definitiv nicht anhand des Spielverlaufes.

Nach deutlichen Worten in der Kabine hatte man nun das Gefühl, dass die blau-weisen es besser machen wollen und bemühten sich als Mannschaft aufzutreten und nicht mehr als Solokünstlerinnen. Der Ball rollte nun sicherer durch die eigenen Reihen und vor dem Tor wurde auch die besser postierte Mitspielerin gesehen. Lauterbach konnte sich nicht mehr aus der eigenen Hälfte befreien und wurde nahezu überrollt. Nur Tore gab es dennoch nicht zu bejubeln. Unzählige 100 prozentige Torchancen wurden kläglich vergeben. Die Keeperin des Tabellenletzten machte im Kasten eine sehr gute Figur, allerdings wurde sie vom FSV-Angriff auch in vielen Situationen „berühmt geschossen“.

Somit fielen einige Akteurinnen wieder in das alte Strickmuster zurück und wollten durch Einzelaktionen zum „Held des Tages“ gekürt werden. Aber auch dies brachte keinen Erfolg, außer Frust bei ihnen selbst, den Mitspielerin und der Trainerin. Erst mit der Einwechslung von Sandra Ulbricht wendete sich das Blatt und die Zeit der „Doppel-Sandra“ sollte die Mannschaft zum deutlichen Sieg führen. Wenige Sekunden nachdem sie auf dem Feld war, forderte sie den Ball wunderbar in die Gasse und der Pass von Sandra Schult war maßgeschneidert, sodass Sandra Ulbricht nur noch flach einnetzen musste, 3:1 (75. Min.). Dieser Angriff erfolgte in der 77. Min. fast in Kopie. Der erste Pass von Sandra Schult wurde geblockt, also legte sie den zweiten mit dem Kopf in die Gasse und erneut schob Sandra Ulbricht das Leder an der Keeperin vorbei, 4:1. Die Reihenfolge von Passgeber und Vollstrecker änderte sich auch beim 5:1 in der 80. Minute nicht. Somit schaffte Sandra Ulbricht einen lupenreinen Hattrick und machte die vielen vergeben Chancen ihrer Kolleginnen wieder wett. Das 6:1 (86. Min.) erzielte erneut Sandra Ulbricht, die dieses mal nach Doppelpass von Linda Ulbricht und Caroline Schäfer vollendete. Den Schlusspunkt setzte Caroline Schäfer, die in der 88. Min einen erneut genialen Pass von Sandra Schult erfolgreich im Tor versenkte. Am besten beschreibt der Satz „Mit einem blauen Auge davon gekommen“.

Am kommenden Samstag trifft der FSV im Kreispokalhalbfinale erneut auf den SV Lauterbach. Nun gilt es zu hoffen, dass sich auch die letzte Mitteldorferin darüber im Klaren ist, dass man gegen kein Team im Spaziergang bestehen kann! Und von aufopferungsvoll kämpfenden Lauterbacherinnen konnten die blau-weisen lernen, was es bedeutet auf dem Spielfeld über 90 Minuten eine Einheit zu bilden.

Quelle: FSV 1990 Mitteldorf

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