Gerechte Punkteteilung
Unter keinen guten Vorzeichen traten wir am Sonntag bei einer ambitionierten Mannschaft in Glauchau an. Auch wenn sie in der vergangenen Saison lediglich einen Tabellenplatz im Mittelfeld belegten, war dennoch erkennbar, dass viel Talent in der jungen Truppe steckt. Somit stellte Trainerin Christin Schilling, die den Gastgeber bereits vor der Saison als Konkurrenten um die Meisterschaft wähnte, ihre Mannschaft taktisch entsprechend ein. Dies war unter den Umständen, dass sie auf nur acht Spielerinnen zurück greifen konnte, auch dringend erforderlich. Denn mit Jeannette Otto, die ihr erstes Spiel in der Abwehr bestritt, und Kristin Hertel, die vom Sturm ins Mittelfeld rückte, mussten gleich zwei Spielerinnen ihre gewohnten Positionen verlassen.
Es sei vorweg genommen, dass diese beiden Akteurinnen ihre Aufgabe ebenso bravourös bewältigten, wie alle ihre Teamkolleginnen! Die Partie begann für den FSV nach Plan. Bereits nach zwei Minuten erzielte Nadine Fröhlich per wunderbarem Heber die Führung zum 0:1. Vorausgegangen war ein langer Ball von Sandra Schult, welcher eigentlich schon geklärt schien, aber dann doch glücklich den Weg zu unserer „Frösie“ fand. Im Anschluss wurden die rot-weißen defensiver und ließen den Gegner kommen. Durch geschicktes Verschieben gab es lange keine klaren Chancen für den Gastgeber. Immer wieder versuchten sie es aus der Distanz oder bauten ihren Angriff durch Pässe in die eigene Hälfte wieder neu auf. Nach ca. 20 Minuten konnte sich der FSV erst bei Diana Berisha und danach bei der Glücksgöttin Fortuna bedanken. Einen katastrophalen Fehlpass von J. Otto in den eigenen Strafraum nutzte Sara Hofmann sofort aus, zog aber im 1:1 gegen unsere Keeperin den Kürzen und der Nachschuß knallte nur an die Latte. Nach diesem kurzen Schreckmoment hieß es beruhigen und weiter machen. Dies war zugleich die beste Chance für die grün-weisen, um im ersten Durchgang den Ausgleich zu markieren. Aber auch der FSV hätte mit etwas mehr Cleverness und Konzentration wiederholt treffen können. Nach drei wunderbaren Spielzügen waren es Nadine Fröhlich, Kristin Wolke und Kristin Hertel, die eine Ergebniserhöhung auf dem Fuß hatten. Aber auch die Gastgeber hatten zwischen ihren Pfosten einen sicheren Rückhalt, wenn es brenzlig wurde.
Nach dem Seitenwechsel gab die SpG Glauchau/ Crimmitschau weiter Gas und drängte auf den Ausgleich. Es entwickelte sich somit ein ebenso hohes Tempo wie in Durchgang eins. Die Mitteldorferinnen beschränkten sich nun ausschließlich auf das Kontern, um die Kräfte entsprechend einzuteilen und nicht ins offene Messer zu rennen. Durch eine aggressive, aber faire Spielweise in der eigenen Hälfte, brachte der Vorjahresmeister die SpG oft zur Verzweiflung. Gelang es ihnen doch einmal, sich vor das Gehäuse durchzuspielen, war es immer Diana Berisha, die mit schönen Aktionen parieren konnte. Der FSV war dennoch weiterhin bemüht das zweite Tor zu erzielen. Doch wiederum zwei vielversprechende Angriffe wurden kopflos verschenkt. Sicherlich
zollten wir hier auch dem enorm hohen Laufaufwand Tribut, dass die Konzentration nicht mehr bis ins letzte Detail möglich war. In der 76. Minute war es dann soweit, dass der FSV nach großartigem Kampf den Gegentreffer zum 1:1 hinnehmen musste. Auf der linken Abwehrseite konnte man die Gegnerin nicht an der Flanke hindern, der Ball rauschte an Freund und Feind vorbei und am langen Pfosten ließ sich die Glauchauerin nicht zweimal bitten um den Ball zu versenken. Sicherlich war der Zeitpunkt bitter, aber letztendlich war das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis und beide Seiten haben sich diesen Punkt hart erarbeitet! „Auch wenn der Trainer der Gastgeber sich hinreißen ließ, auf einen Kommentar unserer enttäuschten Torhüterin unschön zu reagieren, sei an der Stelle nochmal gesagt, dass wir mit dem Punkt ebenso zufrieden sind, wie unser Gegner. Denn auch, wenn es an einigen Mannschaften scheinbar vorbei gegangen ist, haben wir mit Caroline Schäfer und Julia Kirsten zwei absolute Leistungsträger an den Chemnitzer FC abgeben müssen und durch die Schwangerschaft von Katrin Kirsten zusätzlich eine gute Abwehrspielerin auf unbestimmte Zeit eingebüßt.
Somit muss die Mannschaft neu organisiert werden und sich in dieser Spielzeit jeden einzelnen Punkt hart erarbeiten, da wir nicht nur Quantität, sondern auch Qualität eingebüßt haben. Aber die Einstellung jeder einzelnen Spielerin ist vorbildlich, so dass wir mit viel Fleiß auch in dieser Saison wieder eine gute Platzierung im vorderen Tabellenfeld schaffen werden.“ blickt Trainerin Christin Schilling positiv in die Zukunft.