FSV 1990 Mitteldorf vs. SV Affalter
Bereits vor der Partie gab es die erste Überraschung, als die Gäste lediglich 6 Spielerinnen auf das Protokoll schrieben. Somit sollte zum wiederholten Male in dieser Saison eintreten, dass man einen Gegner in Unterzahl vor der Brust hatte.
Wie gefährlich so ein vermeintlicher Vorteil sein kann sollte der FSV erneut feststellen. Die Gastgeber wirkten in den ersten Minuten überfordert und gerieten nach 10 Minuten in Rückstand. Nach einem Eckball wurde der Ball aus dem Zentrum heraus abgewehrt, Sandra Ulbricht zeigte jedoch zu viel Angst vor dem Zweikampf und ließ Michaela Krumm vor dem Strafraum gewähren, die sich den Ball mit einem kurzen Haken in Position legte und im Anschluß mit einem Hammerschuss die Führung der Gäste markierte. Zu diesem Zeitpunkt vollkommen verdient. Der FSV wirkte nun noch mehr verunsichert und es schlichen sich viele einfache Fehler ein. Auch die sonst so sichere Kapitänin Sandra Schult reihte sich in dieses Debakel ein und konnte ihrer Mannschaft somit nicht als Vorbild dienen. Die anderen beiden Routiniers Fröhlich und Schäfer blieben an diesem Spieltag ebenfalls weit unter ihren Möglichkeiten.
In der 22. Minute sorgten diese drei mit einer ihrer wenigen gelungenen Aktionen für das 1:1. Nach Pass von Sandra Schult auf links zu Nadine Fröhlich brachte diese eine Eingabe zu Caroline Schäfer, die das Runde aus der Drehung ins Netz katapultierte. An dem vorläufigen Unentschieden und einem unattraktiven Spiel änderte sich bis zum Pausentee nichts.
Erst, als mit Annett Schramm beim Seitenwechsel eine weitere Spielerin des SV Affalter verletzungsbedingt die Segel streichen musste, wurde die Überlegenheit der Gastgeber sichtbar. Die Führung zum 2:1 (47. Min.) erzielte Michelle Schmieder per Abstauber, nach Eingabe von Caroline Schäfer. Somit krönte Michelle ihre eigene Leistung, die als einzige ihre Aufgabe, Katharina Hilbig das Leben schwer zu machen, zu 100 % erfüllte. Nur wenige Aktionen später markierte Sandra Schult mit einem Flachschuss aus der zweiten Reihe das 3:1 (50. Min.). Das 4:1 (53. Min.) erzielte ebenfalls Sandra Schult. Den Strafstoß, dem ein Handspiel vorausgegangen war, verwandelte sie mühelos.
In einem kurzen Abstand traf nun Kristin Kreutel zweimal nacheinander das Aluminium, sodass es ihr nach ihrer Babypause weiterhin vorenthalten bleibt für den FSV zu treffen. Die weitere Ergebniserhöhung folgte in der 61. Min. durch ein Eigentor, nachdem der Schuss von Sandra Schult unhaltbar abgefälscht wurde, 5:1.
Der Verlauf hört sich nach einem fröhlichen Scheibenschießen an, allerdings strahlten die Gäste selbst mit zwei Akteurinnen weniger zu jeder Zeit Torgefahr aus. Besonders Michaela Krumm prüfte mehrmals Diana Berisha mit Weitschüssen. Diese stellte jedoch wieder einmal unter Beweis, warum der FSV bisher die wenigsten Gegentore der Liga hinnehmen musste. Die weiteren Treffer erzielten Caroline Schäfer (6:1 65. Min.), Michelle Schmieder (7:1 70. Min.), Nadine Fröhlich (8:1 71. Min.), Caroline Schäfer (9:1 74. Min.), Nadine Fröhlich (10:1 80. Min.) und den Schlusspunkt setzte Sandra Ulbricht mit dem 11:1 in der 90. Minute.
Dem sehr fair agierenden Gegner aus Affalter kann man nur riesigen Respekt zollen, dass sie die Partie in Unterzahl angetraten und bis zu Ende gespielt haben! Und zu keinem Zeitpunkt wurde von Trainern oder Spielerinnen über die missliche Situation geklagt! Nichts desto trotz haben die Mitteldorferinnen mit diesem Kantersieg die Meisterschaft drei Spieltage vor Ende der Saison gesichert, worüber sich auch gefreut werden darf.
Mit Sicherheit fühlt sich der Titel nach solch einem Ergebnis
nicht so schön an, wie nach einem harten Fight, aber aufgrund der konstanten Leistungen haben sich die Mitteldorferinnen die Meisterschale verdient.