FSV dreht in Durchgang zwei das Spiel
Durch kurzfristige Bitten um Spielverlegungen unserer Kontrahenten vom SV Neuwürschnitz/ Niederwürschnitz und dem SV Muldental wurde der Tabellenführer wieder einmal unfreiwillig aus dem Tritt gebracht.
Somit wurde die Partie am Samstag nach dreiwöchiger Pause gegen die Gäste aus Crimmitschau/ Glauchau noch schwerer, als ohnehin schon erwartet. Die fehlende Spielpraxis spürte man in allen Mannschaftsteilen, lediglich Diana Berisha im Tor konnte von Beginn an überzeugen. Die Gastgeber brachten sich in den ersten zwanzig Minuten durch unzählige Fehlpässe immer wieder selber in Bedrängnis. Vor allem Jeannette Otto im Mittelfeld stand vollkommen neben sich und legte durch ungenaue Abspiele in der eigenen Hälfte dem Tabellensechsten einige Chancen auf. Durch den somit ständig gestörten Spielaufbau standen für den FSV keine gefährlichen Tormöglichkeiten zu buche.
Erst die Einwechslung und lang ersehnte Rückkehr der verletzten Bianka Berger brachte mehr Struktur und Sicherheit in die eigenen Reihen. Die Partie wurde nun ausgeglichener und auch der FSV wurde gefährlicher. Dennoch sollte es den Gästen vorbehalten sein das erste Tor zu erzielen. In der 33. Minute reichte ein Abstoß und eine Zwischenberührung im Mittelfeld, um der Stürmerin Sara Hofmann den Weg zum 0:1 zu ebnen. Die Gastgeber glichen allerdings postwendend aus. Sandra Schult spielte Kristin Wolke frei, die mit einem straffen Schuss in die kurze Ecke den Ausgleich zum 1:1 herstellte (35. Min.). Doch nur wenige Aktionen später antwortete die SpG mit dem 1:2 (38.Min.). Linda Ulbricht verschätzte sich bei einer Abwehraktion, worauf ihre Gegnerin spekuliert hatte. Clever schlich sie sich in Ulbricht`s Rücken weg und wurde somit Nutznieser des Luftschlags. Den ersten Schuss parierte Berisha noch glänzend, aber beim Nachsetzen war auch sie gegen Sara Hofmann erneut machtlos.
In der Halbzeitpause versuchte die Trainerin Christin Schilling ihre Spielerinnen vor allem zum Kampf und mehr Laufarbeit zu animieren. Ergänzt durch eine taktische Änderung ertönte der Wiederanpfiff. Die Mitteldorferinnen wirkten nun viel agiler und überforderten den Gegner regelrecht mit ihrer forschen Spielweise. Sie drängten auf den Ausgleich und wurden bereits in der 46. Minute belohnt. Nadine Fröhlich spielte von der Grundlinie einen herrlichen Pass in den Rücken der Abwehr auf Julia Kirsten, die sich gleich gegen zwei durchsetzen musste und im Fallen zum 2:2 einnetzte. In dieser Phase spielte nun nur der FSV. Der Gegner wurde frühzeitig unter Druck gesetzt, wodurch sich die SpG kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien konnte. Somit war die logische Konsequenz, dass das 3:2 nur eine Frage der Zeit sein musste. Mit einem Distanzschuss von Sandra Schult gelang der ersehnte Treffer in der 50. Min., begünstigt durch einen Fehler der Torhüterin, die den nassen Ball festhalten wollte und ihr dieser dabei durch die Hände glitt. Tragisch für sie, da die Keeperin mit Abstand die beste Akteurin der Gäste war und ihr Team auch nach diesem Patzer zu jeder Zeit mit unglaublichen Paraden im Spiel hielt.
Den Volleyknaller von Nadine Fröhlich in der 62. Minute konnte aber auch sie nicht abwehren. Wenige Sekunden vorher vergab unsere Frösie eine 100%ige Chance aus Nahdistanz. Den anschließenden Angriff der SpG Crimmitschau/ Glauchau verteidigte die Abwehr kompromisslos und setzte mit einem langen Ball sofort wieder Nadine Fröhlich in Szene und nun machte sie es besser und vollendete eiskalt, 4:2. In der Folgezeit versuchten die Gäste noch einmal alles, um den Anschluss zu erzielen. Aber Julia Kirsten hatte Sara Hofmann gut im Griff und wenn ihnen ein Torabschluss gelang, klärte Diana Berisha in gewohnter Manier. Die Mitteldorferinnen waren im kompletten zweiten Durchgang das bessere Team, verstanden es aber nicht ihre Chancen zu nutzen, um den Sack frühzeitig zuzubinden.
Somit blieb die Partie dennoch bis zum Schlusspfiff spannend, da sich die Gäste zu keinem Zeitpunkt aufgaben und kleinste Fehler sofort bestraft hätten. Durch eine enormeLeistungssteigerung der kompletten Mannschaft, deren kämpferisch hochmotivierten Einstellung und einer läuferisch, wie spielerisch gut aufgelegten Kristin Wolke im Mittelfeld wurde dieser Sieg verdient eingefahren. Der FSV sicherte sich somit, trotz zwei Spielen Rückstand, den Herbstmeistertitel, bisher ohne jeglichen Punktverlust. „Auf so eine Hinrunde kann jede einzelne stolz sein. Auch wenn die Mannschaft an der ein oder anderen Stelle über individuell versierte Spielerinnen verfügt, wäre dieser Erfolg ohne wöchentliches schweißtreibendes Training aller Akteurinnen und einem ausgeprägten Wir-Gefühl nicht möglich.“ resümierte die Trainerin die bisher beste jemals gespielte Hinrunde des FSV.